Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf
Melap Projekt Oberndorf am Neckar

Ideenwettbewerb 3.Preis

Auslober
Stadt Oberndorf am Neckar vertreten durch Herrn Bürgermeister Acker
Kurzbeschreibung
Das Planungsgebiet liegt am Rande des Neckartals direkt am Fuße eines bewaldeten Steilhanges. Das gesamte Gebiet wird durch den Westhang in den Monaten September bis März, wenn die Sonne tief steht und ihre Strahlen flach einfallen, ab ca. vier Uhr nachmittags total verschattet. Um die solaren Gewinne der Sonnenenergie optimal nutzen zu können, sind deshalb die Baukörper der Häusergruppe nach Süden orientiert. Die Anlage besteht aus zwei in sich leicht verdrehten zwei-geschossigen Häuserzeilen, die in ihrer Mitte einen langgestreckten Anger umschließen, der sich nach Westen zur freien Landschaft hin öffnet. Von diesem Anger sind die Eingangsbereiche der südlichen Häuserzeile und die privaten Gartenbereiche der nördlichen Häuserzeile zugänglich. Entlang des grünen Platzes führt ein halböffentlicher Fußweg, von dem aus man auf die Wanderwege der angrenzenden Naturlandschaft gelangt. Diese grüne Mitte lädt zum Verweilen ein, dient als Kinderspielplatz, bietet sich zum Feiern von gemeinsamen Festen an und wird so zu einem Ort der Begegnung. Die Außenlagerräume entlang der Grundstücksgrenzen bilden im Norden der Häuser Eingangshöfe mit überdachten Vorplätzen und im Süden Gartenhöfe. Die Flächen können als Kellerersatz-, Fahrrad- und Abstellräume genutzt werden. Sie bilden gleichzeitig einen Sicht und Lärmschutz für die dahinter liegenden privaten Bereiche. Die Stellplätze der Anlage sind im Osten direkt an der Staße B in Form von Carports angeordnet und können über die kurzen Wohnwege erreicht werden. Die Baukörper der beiden Sammelcarports bilden gleichzeitig einen Puffer zur Erschließungsstraße und zum angrenzenden Gewerbehof.
Gebäudekonzept
Der Grundtyp ist ein einfacher, kompakter, zwei-geschossiger Baukörper mit 10 m Breite und 6 m Tiefe sowie einer konsequenten solaren Zonierung der Räume. Die Aufenthaltsräume sind nach Süden orientiert, Flure und Nebenräume nach Norden. Mit den drei Bausteinen: Grundtyp, Erweiterung der Hausbreite, Anbau in den Garten entstehen individuelle, flexible Wohnungsgrundrisse, welche an die unterschiedlichen Lebenssituationen optimal angepasst werden können. Dabei kann das Haus mit einem geringen baulichen Aufwand in zwei abgetrennte Wohneinheiten mit eigenständiger Erschließung und Außenbereichen aufgeteilt werden.
Wirtschaftlichkeit, Ökologie
Die Häuser wurden nach einem einfachen Konstruktionsprinzip in Holzrahmenbauweise entwickelt. Sie können daher mit vorgefertigten Elementen in kurzen Bau- und Montagezeiten wirtschaftlich realisiert werden. Das Rastermaß 1 m erlaubt eine große Flexibilität der Grundrisse. Um die Grundvoraussetzungen einer optimalen passiven Sonnenenergienutzung zu erfüllen, erhält die Gebäudehülle einen hohen Wärmeschutz, und alle Anschlüsse werden luftdicht ausgeführt. Der Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglicht einen günstigen Heizenergiebedarf. Durch die Anwendung zusätzlicher Passivhaus-Technologien können weitere Einsparungen beim Energieverbrauch erzielt werden. Ein Passivhaus-Standard mit einem Jahresheizwärmebedarf von 15 kWh je qm Wohnfläche kann somit erreicht werden.